Adventszeit am Evangelischen Seminar Maulbronn 

„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit…“ Mit Gesang um den Brunnen des hinteren Klosterhofs herum begingen die Seminarist:innen und ihre Lehrer:innen am vorletzten Sonntag feierlich den ersten Advent. Damit wird eingeläutet, was im Weihnachtsoratorium gipfelt: Die Ankunft!

Bis dahin steht zwar weiterhin das schulische Leben im ehemaligen Zisterzienserkloster, das zum Evangelischen Seminar wurde, im Vordergrund. Dennoch finden sich überall Anzeichen von vorweihnachtlicher Erwartung: So trifft man zuweilen in Gängen, Ecken und Winkeln der Schule auf unerwartete Wichtelgeschenke. Gesänge um den Adventskranz verzaubern das ehemalige Dorment, und Kerzenlicht begleitet das tägliche Essen in der Abt-Entenfuß-Halle. Wenn die Pandemie es erlaubt, wird auch eine Weihnachtsfeier stattfinden, in der die Semis einen Gottesdienst gemeinsam begehen und um den Weihnachtsstern in der Klosterkirche das Lied „Es ist ein Ros´ entsprungen“ singen. Auch ein Geschenk wird es bei der Feier geben, das den Semis der Klasse 10 vom Förderverein der Evangelischen Seminare Württemberg überreicht wird: eine Ausgabe des Novum Testamentum Graece in griechischer Originalsprache, das der ehemalige Ephorus des Evangelischen Seminars Maulbronn, Eberhard Nestle, im Jahr 1898 herausgab. So gelingt es auch in diesen Zeiten, für eine feierliche und stimmungsvolle Atmosphäre zu sorgen.

Bevor schließlich die Semigemeinde in die Weihnachtsferien geht, wird vom Chor des Evangelischen Seminars das Weihnachtsoratorium des französischen Komponisten Camille Saint-Saëns aufgeführt werden, anfangs mit Zuschauer:innen geplant, nun belohnt sich der Chor mit Abstand und allen Hygienemaßnahmen mit einem Konzert für sich selbst.