Seminarchor feiert in der Klosterkirche die Kraft der Musik
Dass man als Sänger:in im Schulchor singt und an großen Aufführungen vor Publikum teilnimmt, gehört zum Selbstverständnis von Seminarist:innen und prägt seit Jahrhunderten das Profil des Evangelischen Seminars. Musik im Zusammenspiel mit Mitschüler:innen, Lehrer:innen, Mitarbeiter:innen des Seminars, professionellen Musiker:innen und Sänger:innen zu erleben – daran konnte das Publikum in der vollen Klosterkirche an zwei Abenden am vergangenen Samstag und Sonntag Teil sein.
Händels Oratorium Alexander´s Feast stand auf dem Programm und es zeigte sich eindrücklich, wie modern Barock sein kann: Ein überheblicher Kriegsherr, der ein riesiges Reich erobert, feiert sich selbst und lässt aufspielen. Die Musik bringt ihn überraschenderweise dazu, Empathie mit dem besiegten Feind zu fühlen, weckt aber zeitgleich seine Zerstörungswut, der er freien Lauf lässt. Nur nachdem die versöhnende Macht der Musik verkündet wird, ist der Weg bereitet, der zur Harmonie führt. Wenn es doch auch in der Realität so einfach wäre!
Unter der Leitung von Sebastian Eberhardt haben die Sänger:innen und Musiker:innen einen kurzen Blick auf die dunkle Seite der Macht von Musik geworfen, wenn diese für unsolidarische Zwecke instrumentalisiert wird. Zugleich haben sie mit Bravour aufgezeigt, wie viel Positives Musik im Menschen bewirken kann. So endete auch das Oratorium mit der Aufforderung des Schlusschors:
Sacred to harmony and love,
sacred to harmony, sacred to love
Heilig seien Harmonie und Liebe,
heilig die Harmonie, heilig die Liebe!