Andachten am Adventskranz

Es ist Montagmorgen, 6:35 Uhr, und einige Semis sind tatsächlich schon auf den Beinen! Der Grund ist einfach: Besinnliche Adventsandacht am Adventskranz im Dorment mit Frau Ose steht an. Welch eine schöne Möglichkeit in den Tag zu starten und die besinnliche Zeit zu genießen.


Autorenlesung Puértolas

Am 16. November 2018 fuhren die Französisch-Schülerinnen von Frau Schön nach Stuttgart ins Institut français zur Lesung des französischen Schriftstellers Romain Puértolas, der aus seinem Buch „un détective très, très, très spécial“ vorlas und jeglichen Fragen Rede und Antwort stand. Er schreibt seine Bücher übrigens zu 95% auf dem Handy!


NEUner am Seminar

Mit dem Einzug am Seminar werden viele unserer 9. Klässler ins kalte Wasser geworfen: Gerade noch zu Hause, im eigenen Zimmer, bei den Geschwistern, mit Eltern, die Fahrdienste übernehmen, einen an die Hausaufgaben erinnern und auch immer wieder aufmuntern, wenn es im Alltag nicht so gut läuft und dann neu am Seminar: Sich einmal in der Woche abends selbst versorgen, den Weg zur Sporthalle finden, sich in der neuen Stadt orientieren, bei all den unterschiedlichen AG-Angeboten noch den Überblick über Hausaufgaben, Klassenarbeiten und natürlich Freizeit zu behalten, fällt gerade am Anfang doch den meisten schwer. Hier setzt das neue Fach der Klasse 9 in Maulbronn ein: Wir NEUner, was dieses Schuljahr in die zweite Runde geht. Es soll die SeminaristInnen dabei unterstützen, gut am Seminar anzukommen, den Alltag mit all den Herausforderungen an die eigene Selbständigkeit zu meistern, sich sicher in der Gemeinschaft der Semis zu bewegen, Konflikte zu klären und das eigene Selbstbewusstsein zu stärken. Social Skills und Kommunikationsmethoden sind hierbei ebenso Unterrichtsinhalte wie Präsentationsmethoden und Selbstorganisation.

Am Anfang des Schuljahres gib es zudem seit letztem Jahr auch eine Aktion von Lehrern für die 9er: Gemeinsames Kochen in Kleingruppen. Denn großen Spaß macht es auch außerhalb des Klassenzimmers, bei einer gemeinsamen Tätigkeit, sich besser kennenzulernen. Außerdem lernt man leckere Gerichte kennen, die man dann beispielsweise an einem Dienstagabend, unserem Selbstversorgerabend, wunderbar erneut kochen kann!


12er-Konzert Promo 15/19

Nach einer langen Probenphase von einem Jahr, war es am Samstag den 13. Oktober endlich soweit: unser 12er Konzert in Maulbronn stand vor der Tür! Dieses und die zwei weiteren Konzerte (in Weiler und Ettlingen) standen unter dem Motto „You’ll never walk alone“, mit welchen wir unseren Wunsch zum Ausdruck gebracht haben, nie mehr alleine zu sein und immer für unsere Promotion da zu sein. Wir haben viel über unser Programm nachgedacht und uns dazu entschieden es, in Maulbronn, „rückwärts“ zu singen, da wir unsere bisherigen drei Jahre Semi-Leben Revue passieren lassen wollten. Genauso unterschiedlich wie wir sind, sollte auch unser Programm sein, so sangen wir einerseits Choräle, wie „Tu solus“ oder das „Abschiedslied“ von Brahms, andererseits aber auch moderne Stücke, wie „It’s raining men“, „Ba-Ba-Banküberfall“ oder „Hallelujah“ von Leonard Cohen. Natürlich durfte auch DIE Semi-Zugabe nicht fehlen: „Leave with a song“ sangen wir gleich zu Beginn und noch einmal als letzte Zugabe. Um zu verdeutlichen, dass wir am Semi quasi nie allein sind, spielten wir einen selbst geschriebenen Sketch, welcher beschrieb, dass wir wirklich nie alleine sind. Ich persönlich bin sehr zufrieden mit unseren drei Konzerten und finde, dass sich die Probenphase, die wir jetzt vor allem im letzten Monat hatten, ausgezahlt hat.

Klara Chmielewski (Promo 15/19)

 


Schuljahresanfang

Das Evangelische Seminar Maulbronn freut sich, die neuen 17 NeuntklässlerInnen und die neuen Kolleginnen in ihren Reihen begrüßen zu dürfen!
In einem festlichen Gottesdienst (10. September) wurden die SchülerInnen und die zwei neuen Lehrerinnen, Frau Werner (Latein und Französisch) und Frau Vögele (Mathematik und Geographie), in die Seminargemeinde aufgenommen. Anschließend begrüßte Ephorus Keitel alle Eltern und die neuen und alten Semis im Oratorium. Das Orchester des Seminars unter der Leitung von Sebastian Eberhardt sorgte wie immer für einen gelungenen musikalischen Rahmen.
Die erste Woche verlief nach Sonderplan für die NeuntklässlerInnen: Kennenlernspiele wie 9er-Dart und andere gruppendynamische Spiele mit Frau Schön und Herrn Meyer-Nothdurft (Klassenlehrerteam), Spaziergänge durch Maulbronn, eine Rad- und Joggingtour standen auf dem Programm, um nur einige Höhepunkte zu erwähnen. Die neue Promotion hat schon in der ersten Woche ein besonderes Gemeinschaftsgefühl entwickelt und viel Spaß gehabt.
Am Sonntag, den 16. September wurde die Promotion 2018/2022 sodann auch der Kirchengemeinde Maulbronn im Gottesdienst vorgestellt und in die Gemeinde aufgenommen.


Segeln 2018

Im Juli 2018 traf sich unsere Promo als einzige am Samstag während eines Heimreisewochenendes zum Abendessen. Letzte Details wurden besprochen, denn am nächsten Tag ging es los. Gemeinsam mit einer Abschlussklasse aus Schweinfurt fuhren wir früh morgens Richtung Haarlingen in den Niederlanden. Am späten Nachmittag kamen wir an und besichtigten erstmal unser eigenes Schiff: Die Kooh-i-Noor. Eine kleine Einweisung unseres Skippers folgte. Erst am nächsten Tag stachen wir in See und fuhren mit lautem Gebrüll aus dem Hafen aus. Wider unsere Erwartungen stellte sich das Segeln als sehr entspannend heraus, da wir, abgesehen vom Hissen des Segels, kaum etwas tun mussten. Einem Tag des Sonnenbadens und der Brettspiele folgte das Ankern bei Vlieland, einer kleinen Insel. Baden, ein kleiner Einkauf und das Erkunden der Insel folgte. Abends bekochte eine kleine Gruppe der Promo uns. Der folgende Tag verlief ähnlich. Entspannen und tratschen mit Lehrern stand auf dem Tagesprogramm. Abends ein erneuter Halt auf der nächsten Insel. Eine Fahrradtour und abendliches Werwolf spielen ließen nicht auf sich warten. Gemeinsam lachten wir, vertrieben uns die Zeit, beobachteten Robben und bräunten uns. Naja, die ein oder anderen holten sich auch einen Sonnenbrand. An unserem vorletzten Tag besegelten wir das legendäre Ijsselmeer. Vom Schiff aus sprangen wir ins Wasser, kletterten wieder hinein, nur um erneut wagemutig von weiter oben zu springen. Den darauffolgenden Tag verbrachten wir nur zum Teil auf dem Schiff, räumten es auf, packten und kamen wieder in Haarlingen an, wo wir noch ein letztes Mal aßen. Wehmütig stiegen wir in den Bus und kamen spät in der Nacht wieder am Semi an.

Luise Summann (Promo 17/21)


Berlinfahrt 2018

Es ist der 21. Juli 2018.

Wir befinden uns gerade mit Frau Heinzelmann und Herrn Mahler im Zug auf dem Heimweg von Berlin.

Im Moment sind alle sehr erschöpft, schlafen, essen oder schauen Serien: eine Beschreibung unserer Klasse, die sehr gut auf uns zutrifft.

Fünf Tage zuvor, am Montag den 16. Juli, sind wir in unserer unglaublichen Unterkunft im Kreuzberg in dem Tagungshaus „Alte Feuerwache“ angekommen. Es war, zum Glück, kein typisches „Feeling“ einer Jugendherberge; im Gegenteil es hat uns das Gefühl einer großen WG vermittelt.

Als unsere Herberge erkundet wurde, hatten wir Freizeit – gut, wir suchten uns Essen und haben die ersten Eindrücke von Berlin auf uns wirken lassen, was beeindrucken war.

Die „Alte Feuerwache“ hat uns jeden Tag ein Frühstück zur Verfügung gestellt, für die restlichen Mahlzeiten waren wir selbst zuständig. Um unserer Küche in der WG auszunutzen, kochten wir am Donnerstagabend alle gemeinsam Pasta.

Uns wurde eine sehr große Vielfalt an Kultur, Kunst und Freiheit geboten. Damit es nicht allzu lange wird, eine kurze Zusammenfassung der Highlights: Das Stasi-Gefängnis in Hohenschönhausen wurde uns von einem Zeitzeugen näher gebracht. Die Führung wurde durch seine Erfahrung zu etwas Besonderem, Lebendigem und Emotionalem. Um unser Geschichtswissen aufzubessern und die vergangene Zeit besser nachvollziehen zu können, besuchten wir die Gedenkstätte des deutschen Widerstands. Ein Besuch im Bundestag und der Eastside Gallery darf natürlich auch nicht fehlen.

Um Berlin noch etwas besser kennenzulernen, hatten wir die Möglichkeit selbständig die Stadt zu erkunden, wie zum Beispiel die Museumsinsel (natürlich nur in 3er Gruppen).

Auch, wenn es nur ein Kurztrip war, ist es eine unvergessliche Klassenfahrt gewesen. Wir haben nicht nur ein enorm großes Wissen über die Geschichte unseres Landes gewonnen, sondern auch unsere Gemeinschaft wurde durch diese Reise gestärkt.

Selina Lehrer (Promo 16/20)


Abiturfeier und Auszug aus der Mühle

Feierlich zogen die diesjährigen AbiturientInnen am 6.07.2018 mit Kirchenrätin Kannenberg durch das Hauptportal in die Klosterkirche Maulbronn ein. Der festlich gestaltete Gottesdienst, bei dem auch Lehrer und MitschülerInnen mitwirkten, bildete den richtigen Rahmen für die AbiturientInnen, für die vier Jahre am Seminar Maulbronn nun zu Ende gingen.
Bei angenehmen Temperaturen fand der anschließende Sektempfang im Kreuzgang des Klosters unter freiem Himmel statt. Rote Luftballons mit Karten für jede/n AbiturientIn stiegen in den Himmel, ein symbolischer Akt des Loslassens und der guten Wünsche! Im Laienrefektorium warteten alsdann die festlich geschmückten Tische und ein köstliches Büffet auf alle Gäste, die einzelnen Promotionen der Schule, LehrerInnen, Familie und Freunde.
Die Abiturrede von Ephorus Keitel war ein sehr gelungener Auftakt in das Abendprogramm, da dieser für jeden Abiturienten und für jede Abiturientin ganz persönliche Worte fand, was die SeminaristInnen sehr erfreute und berührte.
Die Lehrerrede war dieses Jahr vielmehr eine märchenhafte Geschichte über das Leben der Promo 14/18, die Frau King und Frau Heinzelmann den AbiturientInnen widmete und für Stimmung im Saal sorgte.
Lea Frank und Alina Ehret fanden in ihrer Abirede die richtigen Worte, die ihren Jahrgang, die Promo 14/18, als einen ganz besonderen auszeichnete und bedankten sich bei allen, von denen sie auf ihrem Weg am Semi begleitet wurden.
Ein Höhepunkt des Abends war selbstverständlich die Zeugnisübergabe und die Vergabe der zahlreichen Preise. Auf die Gesamtnote 2,0 können die SeminaristInnen wirklich sehr stolz sein, denn auch dieses Jahr sind die Semis besser als der Landesdurchschnitt in Baden-Württemberg. Lea Frank bestand das Abitur mit der Traumnote 1,1.
Einzelne Klassenbeiträge sorgten zudem für eine ergreifende Stimmung im Saal und drückten einmal mehr die Gemeinschaft, die am Seminar Maulbronn herrscht, aus. Die Elternrede ließ außerdem die Zeit der AbiturientInnen am Seminar Maulbronn Revue passieren und betonte die besondere Bildung, welche den SeminaristInnen zuteil geworden sei.
Der Abend klang musikalisch mit Liedern der Eltern und AbiturientInnen aus. Die Eltern gestalteten in bunter Verkleidung eine kreative Version von Mark Fosters Lied "Chöre". Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verließen die AbiturientInnen am Ende der Abiturfeier das Laienrefektorium, lachend vor Freude über das bestandene Abitur und weinend, da die schöne und ganz besondere Zeit als SeminaristIn sich nun wirklich dem Ende zuneigte. Denn am nächsten Tag, nach der bewegenden Andacht im Chorgestühl, verabschiedeten sich die AbiturientInnen als Promotion mit dem Auszug aus der Mühle.


Baustellenabschlussfest

Die Semis genießen die beeindruckenden Räumlichkeiten, die das Weltkulturerbe bietet!

Während dem Schul- und Internatsbetrieb von 2007 bis 2018 wurde das Seminar abschnittsweise saniert und ausgebaut. Das war natürlich ein Grund zum Feiern, weshalb am 10. Juni 2018 das große Baustellenabschlussfest stattfand. Mit dem Festgottesdienst um 10 Uhr in der Klosterkirche, bei dem Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July predigte, sorgte auch unser Semichor wieder einmal für Gänsehaut. Anschließend übergab im Festakt Finanzministerin Edith Sitzmann den Schlüssel an Ephorus Keitel und die Schülersprecherin Annika Graf. Nach dem Gottesdienst gab es die Möglichkeit feierlich bei einem Glas Sekt anzustoßen, was einige BesucherInnen dankend annahmen. Im Ephoratsgarten genossen die Semis und die Gäste anschließend Maultaschen und Kuchen. Ein weiteres Highlight war mit Sicherheit die Führungen durchs Haus. Danke an alle, die mitgewirkt haben, was diesen Tag zu einem so besonderen gemacht hat. Denn am Semi wird HILFSBEREITSCHAFT und GEMEINSCHAFT großgeschrieben!


Griechenlandfahrt 2018

06.05.18

Die verzweifelten Versuche noch ein paar Minuten Schlaf vor der Fahrt einzufangen, scheitert bei den meisten kläglich. Euphorisch warten wir also schon alle, bis die Uhr endlich viertel nach 1 schlägt und wir unser Gepäck im Bus verstauen können. Viele Stunden passiert nun nicht mehr, als dass ein ständiger Wechsel der unmöglichsten Schlafpositionen stattfindet, bis wir gegen 15 Uhr in Ancona ankamen. Wir reckten unsere Glieder, glücklich über die Aussicht nun endlich auf die Fähre zu dürfen, auf der man sich frei bewegen kann. Die Nachricht, dass die Fähre aber mehrere Stunden Verspätung hatte, erschüttert uns wenig, denn so können wir unsere Italienisch-Kenntnisse an der Eisdiele zur Schau stellen. Außerdem durften wir die Urlaubsluft der buntbehangenen Straßen der Stadt schnuppern. Die Gemeinschaftskabine, die uns zugewiesen wird, ist stickig und heiß und die Aussicht auf die Nacht eher mau. Wir genießen den Sonnenuntergang an Deck, noch bevor wir um 21 Uhr (nach griechischer Zeit) endlich den Hafen verlassen und den Rest des Abends mit Picknick, "Wer bin ich?" oder anderem im Wind verbringen.

07.05.18

Nach einer unterschiedlich erholsamen Nacht auf der Fähre, entweder im stickigen Raum auf Pullmannsitzen oder auf dem windigen und später regnerischen Deck, frühstücken wir in kleinen Gruppen an Deck, bei Wind und Sonnenschein, wo wir uns noch mehrere Stunden die Zeit mit Spielen, Fotos und Gesprächen vertreiben, bis wir endlich unsere Reise wieder mit dem Bus fortsetzen können. Diesmal in der dringenden Hoffnung, Dodona (δοδονη) noch rechtzeitig zu erreichen, was, zur Freude aller, möglich gewesen ist. So erkunden wir die erste Ausgrabungsstätte auf griechischen Grund und bewundern nebenan die bergige Landschaft. Die Ankunft im Hotel erfolgt eine Stunde vor dem Abendessen (19:00 Uhr), sodass jeder noch die lang ersehnte Dusche im Anspruch nehmen kann. Der zweite Tag unserer großen Reise klingt gemütlich und mit Dankbarkeit über ein richtiges Bett aus.

08.05.18

Nach der ersten komfortablen Nacht in Kalambaka, stärken wir uns beim Frühstück mit Oliven und Kaffee (und möglicherweise auch anderen Leckereien), sodass all unsere Kräfte für den Gang zum Supermarkt mobilisiert wurden. Mit ausreichend Proviant ausgerüstet, erklimmen wir zunächst mit dem Bus, dann aber auch zu Fuß, zwei, der auf atemberaubenden Felsen thronenden Meteoraklöster. Im Inneren beider Klöster, bieten sich uns beeindruckende traditionelle Ikonen dar und der Ausblick von oben läd viele von uns zum Fotografieren ein. Um schöne Fotos und einen Wissensschatz reicher, begeben wir uns wieder auf festen, irdischen Boden- dem Ruf des Fetakäses folgend. Auf dem Weg nach Delphi, wo wir gegen Abend eintreffen sollen, machen wir Halt bei den Thermopylen (übersetzt "Heiße Tore"). Diese stellten während des Perserkrieges eine für die Griechen hoffnungsvolle geographische Engstelle dar, die doch schließlich vom deutlich größeren Heer der Perser taktisch umgangen wurde. Die Griechen waren eingekesselt und lediglich zwei griechische Soldaten überlebten die Schlacht. Am Ort des Geschehens von Herrn Utz und Herrn Tyllios zitiert, lässt sich Herodots Geschichte sehr schön vor Augen führen. Gespannt auf den nächsten Tag erreichten wir in strömendem Regen unser Hotel in Delphi. Wer weiß, was das Orakel uns damit hatte sagen wollen...

09.05.18

Zeitknapp beginnt der Tag im Hotel Acropole in Delphi, als wir uns um 7:15 Uhr zum Frühstück und um 8:15 Uhr schon wieder zur Abfahrt treffen. Schnell fährt uns Holger (unser Busfahrer) zur Ausgrabungsstätte in Delphi, die gegen alle Erwartungen einen idyllischen Ausblick in die Pampa bietet - wunderschön. So sehen wir uns das griechische Facebook der Antike an (Inschriften auf Steinen, die Gesetze beinhalteten) und dessen naheliegendes Museum. Als nächstes fährt Holger uns zum Amphiareion in Oropos und wir haben noch ganze 15 Minuten, um uns dessen prägende Geschichte anzuhören, wonach wir den Weg ins Athener Ghetto beschreiten. Angekommen, planschen wir im Pool der Dachterrasse, genießen die Skyline und bringen den Abend mit Plaudereien und Spielen zu. Wir freuen uns, morgen einen zweiten Abend so delikat verköstigt zu werden!

10.05. 18

Heute steht die Acropolis und das Acropolis Museum auf dem Plan. Um zur Acropolis zu kommen, steigen wir das erste Mal nach einem Riesen-Frühstück in die griechische Metro. Nach dieser Attraktion kommen wir zur eigentlichen Attraktion, der Acropolis. Um auf diese zu gelangen, müssen wir uns erst einmal durch eine Riesen-Menschenmasse wühlen. Aber es lohnt sich. Der Ausblick über die Dächer von Athen ist unglaublich, aber auch die Gebäude wie zum Beispiel das Parthenon. Nach dem Besuch im Acropolis Museum, kann ich mir fast vorstellen, wie prunkvoll es damals gewesen war mit den bunten Statuen und all den Bauten. Nach diesem eindrucksvollen Vor- und Nachmittag fahren wir zurück ins Hotel zu einem verfrühten Abendessen, um dann an den Kap Sounion zu fahren. Es ist eine anderthalbstündige Fährt, aber der Ausblick ist atemberaubend mit den Poseidontempel und dem Sonnenuntergang über dem Meer. Ein wunderschöner Abschluss.

11.05. 18

Der Tag weckt uns, noch bevor wir genug Erholung hatten, viel zu früh auf. Wir betrachten das Akropolismuseum, in dem wir von unserem zur Ruhe gesetzten Archäologen Tyllios, Insider-Wissen über Figuren, das Leben in Athen und Bestattungsrituale erfahren.  Besonders letzteres ziehen mich in ihren Bann. Losgelöst davon beschreiten wir die Agora, den Mittelpunkt der Kommunikation der Antike. Beeindruckend, wie das antike Athen auf funktionierende Kommunikation ausgerichtet war und wie wenig davon im 21. Jahrhundert noch übrig zu sein scheint. Es ist der erste Mittag, den wir frei verbringen dürfen und wir nutzen ihn, um griechisches Essen zu genießen, Souvenirs zu kaufen und in verschiedene Künstlerviertel oder auf kleinen Straßen zu flanieren. Es ist schön, wie zunehmend die Grüppchen aufbrechen und es tut uns allen gut, frischen Wind zu schnuppern und unsere Conpromotionalen auch in anderem Umfeld zu erleben. Mit Eindrücken des Tages geradezu vollgestopft, versuche ich mit den Yoga AG-lern, unter der Leitung Frau Schöns, durch Verbiegungen und Verkrümmungen den Kopf frei zu bekommen, was zumindest für eine kurze Zeit funktioniert. Das Yoga auf der Dachterrasse im Anblick der Akropolis und der Skyline Athens spiegelt wider, wie sich viele von uns fühlen - erleuchtet, aber heruntergekommen (dennoch mit einem unglaublichen Charm).  Die müde Stadt, die niemals schläft, wird von uns früh allein gelassen, denn wir alle brauchen jedes Fünkchen Kraft für den nächsten Tag.

12.05.18

Nach einem letzten Gang zum phänomenalen Bäcker in Athen, geht unsere Reise weiter, diesmal nach Tolo, an das ersehnte Meer. Unser erster Halt führte uns nach Eleusis. In dem antiken religiösen Zentrum, fanden jährlich die eleusischen Mysterien statt. Die Riten kreisten um die trauernde Demeter, die ihre Tochter Persephone jedes Jahr für sechs Monate dem Gott der Unterwelt, Hades, überlassen musste. Es ist interessant, dass der eigentlich pessimistische Blick auf das Jenseits die Menschen damals hoffnungsvoller werden lässt (und damit auch näher an unserer protestantischen Sicht ist). Auf der Ausgrabungsstätte könnte man richtig nahe an die alten Gebäudereste herantreten, trotzdem gilt natürlich: "respect the place" (nicht klettern, Vesper...). Insgesamt war es schön, nach den eher anstrengenden Tagen in der Großstadt mal wieder einen nicht von Touris befallenen Ort zu kommen. Nach einer kurzen Fahrt kommen wir nach Isthmus, an den Kanal von Korinth. Diese Verbindung (Wasserstraße) ermöglichte den Pelepones zu durchqueren und brachte Korinth, durch den Handelsverkehr per Schiff, Wohlstand. Wir sehen gespannt ein paar Bungee Jumpern beim freien Fall zu und hören danach auch über Paulus Besuche in Korinth. Paulus war ja ein Missionar, der auch zu den heidnischen Glaubenden sprach und eine Gemeinde in Korinth gründete, zu der er auch Briefe, die wir aus der Bibel kennen, schickte. Über Korinth zu hören, war sehr cool. Den Rest des Tages verbringen wir in Toll am Strand in der Sonne. Für einige ist der Sieg des VfB noch das I-Tüpfelchen des Tages, für andere rundete das Schauen des ESC den Tag ab.

13.05.18

Nach einem stärkenden Frühstück hier in Tolo, machen wir uns um 9:00 Uhr auf den Weg nach Mykene, um dort die Akropolis zu besichtigen. Dieser Ort ist für manche, die am Theater des letzten Jahres mitgewirkt hatten, der wohl spektakulärste Ort unserer Reise, da dort der Schauplatz des Schauspiels Elektra war. Wir betreten diesen sagenumwobenen Ort durch ein gigantisches Tor, auf dessen Türsturz zwei große Löwen abgebildet sind (daher der Name Löwentor). Als wir oben sind, bietet sich uns ein wunderschöner Ausblick über die ganze Ebene. Anschließend machen wir uns auf den Weg ins Schatz-Haus von Mykene, die wohl größte und besterhaltendste Kuppel der Antike, in dessen Raum wir das Lied "Freedom is coming" zu singen beginnen. Nach diesen Eindrücken machen wir uns auf den Weg nach Epidauros. Dort werden wir gepackt von der atemberaubenden Größe des Steintheaters. Wenn man unten auf die Thymele (ein Stein in der Mitte) eine Münze fallen lässt, kann man es ganz oben noch deutlich hören. Was beachtlich ist, da das Theater Platz für 12000 Menschen bietet. Als ich unten auf der Orchestra spreche, wird mir sogar schwindelig, da es sich anfühlte, als kreiste meine Stimme um mich. Wir schauen uns außerdem das Stadion von Epidauros an. Den Abend können wir frei gestalten, und so finden gute Gespräche und entspannte Spaziergänge am Strand statt.

14.05.18

Am 14.05. verbringen wir einen äußerst entspannten. Wir können länger schlafen und somit auf später frühstücken, da wir den größten Teil des Tages frei haben. Diese Ruhe, die der Tag mit sich bringt, haben wir nach all den vollen Tagen und langen Busfahrten nötig und wir alle können die Freiheit in vollen Zügen genießen. Den Morgen und den Mittag verbringen die meisten von uns am Strand. Eine Gruppe von Mädchen ergreift die Chance Yoga im Sand zu machen, wobei sie feststellen müsse, dass die Hitze kaum zuträglich für das Wohlbefinden ist. Dennoch scheinen sie ihre innere Mitte durch Frau Schöns gekonnte Anleitung, gefunden zu haben. Um die Mittagsessenszeit geht es dann zum Restaurant Pita essen und dann wieder an den Strand oder auch zum hoteleigenen Pool. Um 15 Uhr fahren wir nach Nafplio, um uns dort die Stadt anzuschauen und den Nachmittag ausklingen zu lassen.

Nelly Keller (Promo 15/19)