Klassenfahrt ins Allgäu 2023


Klassenfahrt der Promo 22/26 ins Allgäu

Bericht: Charlotte, Josephine, Marieke
Fotos: Marc, Gri, Sha

Unsere Promo (22/26) war für 5 Tage im Allgäu. In diesen Tagen hatten wir ein abwechslungsreiches Programm, das wir gemeinsam mit Herrn Griesinger, Frau Schauß und Herrn Häge erleben durften.

Am Montag bestiegen wir nach der Anreise 3 unglaubliche Gipfel. Für einen Teil der Klasse wurde einem der Gipfel eine Pause vorgezogen, um die Natur in Ruhe genießen zu können. Währenddessen kletterte der höhenfreudigere Teil der Klasse den steilen und felsigen Gipfel hoch und auch wieder herunter (die Ausruhenden waren bereit, einen Hubschrauber zu rufen, doch schafften es alle gerade so wieder zurück).

Der Dienstag wurde nach dem Wandern in der warmen Sonne in kühlen Flüssen verbracht, was durch den frischen Regen unterstützt wurde. In voller Neopren-Kletter-Ausrüstung wurde in gefährliche Flussströme gesprungen und durch hohe Wasserfälle geklettert. Für unser Überleben sorgten zwei furchtlose Canyoningprofis.

Am Mittwoch erreichten wir das 2000m hohe Fellhorn per Bergbahn und ohne Gratwanderung, weil der Weg wegen Schnee und Eis gesperrt war. Die Zeit auf dem Gipfel nutzen wir für ein Fotoshooting. Schließlich hat man nicht immer eine solch eindrucksvolle Kulisse von Schnee und Nebel, während man mit einem Fuß in Deutschland, mit dem anderen in Österreich steht.

Der Donnerstag wurde zum Glück wieder sonniger. Wir verbrachten den Tag nämlich erneut an und in einem reißenden Gebirgsfluss. Nachdem wir aus Balken, leeren Tonnen und Seilen mit eigenem Bauplan Flöße bauten, lernten wir Teamwork auf eine neue Art und Weise kennen. Das Rudern brachte uns nicht nur über oder durchs Wasser, sondern auch im Team sehr gut zusammen. Dass die Flöße sich langsam, aber sicher in mehrere Teile auflösten, jedoch beide Teams es schafften, mit allen (Be)Teil(igten)en anzukommen, war ein echtes Abenteuer.

In dieser Woche hatten wir übrigens selbst die Aufgabe, uns zu versorgen. Die verschiedenen Kochteams brachten die krassesten Gerichte auf den Tisch.

Nach diesen Tagen kehrten wir alle müde, aber glücklich wieder zurück nach Hause.



Studienfahrt nach Griechenland vom 18. - 31.05.2023


Studienfahrt nach Griechenland vom 18. - 31.05.2023

ἀνὴρ ἔννους τὰ καινὰ τοῖς πάλαι τεκμαίρεται – ein vernunftbegabter Mensch misst das Neue an Vergangenem (Οἰδίπους τύραννος 915)

Im Gepäck den Vers aus Sophokles‘ Oedipus Rex brechen wir als Seminar zum ersten Mal wieder nach 2018 Richtung Griechenland auf. Neuartig dieses Mal: Drei Promotionen sind dabei (21/25, 20/24 und 19/23), die die Orte, von denen im Griechischunterricht immerwährend die Rede ist, erleben werden.

Die verheerenden Überschwemmungen in Norditalien und die sich daraus ergebenden Straßensperrungen sorgen am Beginn der Reise dafür, dass wir es nur im letzten Moment auf die Fähre schaffen. An Bord fällt dann aber schnell die Anspannung ab und wir nehmen die Ruhepause nur zu gerne an. Gestärkt stehen wir dann am nächsten Mittag vor „der Eiche“ im Orakelheiligtum in Dodona und versuchen das Treiben in der Antike in situ nachzuempfinden. Eine Weissagung darüber, was uns in Griechenland erwartet, erhalten wir nicht, und es wäre auch schade, wenn Zeus vorweggenommen hätte, dass wir gemeinsam im Metamorphosis-Kloster in Meteora den Auferstehungshymnus singen, am Kap Sounion in die untergehende Sonne schauen, im Epidauros-Theater unserer Theater-AG eine Szene aus der Antigone des Sophokles spielen sehen, in Tolo im Meer schwimmen, in den Stadien in Nemea und Olympia Wettläufe veranstalten würden.

Diese selektiv genannten Erlebnisse während der Griechenlandfahrt spiegeln nur sehr bruchstückhaft das, was wir als Gruppe gelernt haben: aufeinander zu vertrauen und Rücksicht nehmen, sich miteinander und aneinander zu erfreuen, sich über Schönes auszutauschen und dieses zu beurteilen, schließlich dankbar dafür zu sein, dass wir Anteil an solch einem Angebot hatten. Es waren vierzehn intensive Tage, die keiner von uns je vergessen wird!



Globale Klimagerechtigkeit - ein Vortrag von Frank Herrmann


Globale Klimagerechtigkeit

Ein Vortrag von Frank Herrmann

Am 08.05. hielt der Journalist und Betriebswirt Frank Herrmann in der Stadthalle von Maulbronn vor Schüler:innen des SGM sowie des Seminars einen Vortrag über Fairtrade und Klimagerechtigkeit. Im Kern ging es vor allem um die Frage, welchen Beitrag jede:r Einzelne:r von uns leisten kann, um den Folgen des Klimawandels gerecht zu werden. Aber auch, wo die Verantwortung der Politik und großer Unternehmen liegt, wurde aufgezeigt.

Herrmann, der lange Zeit in Lateinamerika gelebt hat, verdeutlichte anhand von konkreten Beispielen wie der Arbeit von Kleinbauern in Guatemala, welchen Einfluss unser Konsumverhalten, aber auch die Erderwärmung auf das (Über-)leben der Menschen vor allem im globalen Süden haben. Diesen Zusammenhang so bewusst vor Augen geführt zu bekommen war spannend und hat auch die anwesenden Schüler:innen zu interessiertem Nachfragen inspiriert, sodass ein reger Austausch stattfand. Dieser wird sicher bei vielen noch lange Zeit nachwirken.


Das Evangelische Seminar Maulbronn an Orten der Reformation

Das Evangelische Seminar Maulbronn an Orten der Reformation

Dass Orte, an denen man war und als eindrücklich empfunden hat, zukünftiges Handeln beeinflussen, ist ein Gedanke, der sich zu Recht hartnäckig hält. In ihm verdichtet sich nämlich Erfahrung und Erwartung, was pädagogisch ein Ansatz mit großem Potential ist. Als Evangelisches Seminar ist es demnach auch folgerichtig, dass die Orte, an denen Martin Luther wirkte und sich der reformatorische Gedanke herausbildete, besucht werden.

 

Zum ersten Mal seit langer Zeit brechen wir wieder als komplette Schule zu einem Ausflug auf, der vielleicht heutzutage eher mit einem älterem Publikum oder Pilgernden in Verbindung gebracht wird: Wartburg, Thomaskirche, Wittenberg – vier Tage lang, nur diesmal mit Schüler:innen der Klassen 9 bis 12! Wie hoch sind die Erfolgschancen, dass solch eine Schulfahrt nicht zu einem kompletten Desaster wird?

Der Beginn verheißt dennoch Gutes: Spontan machen sich einige Semis am ersten Tag selbständig an das Übersetzen des griechischen Urtextes des Neuen Testaments in der entsprechenden Ausstellung auf der Wartburg. Ganz im Stil des berühmtesten „Schutzsuchenden“ der Burg!

Am Tag drauf singen wir in der Thomaskirche in Leipzig als Chor des Seminars zwei Choräle DES ehemaligen Kantors der Thomaskirche, J. S. Bach. Jugendliche Unbekümmertheit trifft auf „Altehrwürdiges“!

In Wittenbergs Schloss- und Stadtkirche sind wir schließlich hingerissen von der Schönheit der christlichen Bildkunst, die uns unmittelbar anspricht. Zugleich wird uns aber auch die Ambivalenz der Person Martin Luthers bewusster, die überall in der „Lutherstadt“ präsent ist und angeboten wird.

Auf der A9 Richtung München denken wir, dass unsere Reise in die alten „neuen Bundesländer“ voll unseren Erwartungen entsprach: Ein echtes Miteinander als eine Art fliegendes Klassenzimmer an Orten, die unserem Schulprofil entsprechen. Apropos Schule, morgen früh geht es weiter mit Arbeitsaufträgen, Hausaufgaben, Erläuterungen, Berechnungen… Die Wege, die wir in den letzten Tagen gingen, geben Zuversicht, „…da dein Fuß gehen kann.“ (Paul Gerhardt)

Vor dem Lutherhaus

Singen in der Thomaskirche

Luthers Studierstube

In der Schlosskirche


Chorfreizeit in Weikersheim

Die Chorfreizeit am Semi ist für viele ein ganz besonderer Höhepunkt des Schuljahres: Gemeinsam musizieren und Spaß haben ist dabei zentral. Auch dieses Jahr ging es – wie alle zwei Jahre – in das schöne Weikersheim. Von Montag bis Freitag (28.01. – 01.02.19) wurde fleißig für unseren Tag der Offenen Tür, der am 16.03.19 stattfinden wird (Konzert um 17.15 Uhr), und unsere Aufführungen am 25. und 26. Mai geprobt.

Besonders ist dieses Jahr beim Chorprojekt, dass wir nicht nur singen, sondern auch eine ganze Inszenierung auf die Beine stellen werden! Der Chor des Semis betritt aufregendes neues Terrain. In Zusammenarbeit mit Countertenor und Regisseur Nils Wanderer (Promotion 08/12) bringt er im Rahmen der Klosterkonzerte Maulbronn die Oper „Dido und Aeneas“ von Henry Purcell in einer halbszenischen Fassung zur Aufführung. Diese Oper gehört zu den wichtigsten barocken Werken des Genres und ist insbesondere auch deshalb bemerkenswert, da dem Chor eine tragende Rolle zukommt. In Verbindung mit der antiken Textvorlage also ein in mehrerlei Hinsicht lohnendes Projekt für unsere Schule.

Es hat sehr viel Spaß gemacht zusammen mit Herrn Eberhardt und Nils zu proben, vielen Dank. Wir freuen uns schon sehr auf die Aufführungen in der Klosterkirche. Sie dürfen gespannt sein!

Herzliche Einladung:

Henry Purcell

Dido und Aeneas

 

Samstag, 25.05.2018, 20 Uhr

Sonntag, 26.05.2018, 19 Uhr

Klosterkirche Maulbronn

 

Solisten

Chor des Evangelischen Seminars Maulbronn

Karlsruher Barockorchester

Sebastian Eberhardt (Leitung)

 

Vorverkauf (ab 18. März 2018) und weitere Informationen unter www.klosterkonzerte.de


Segeln 2018

Im Juli 2018 traf sich unsere Promo als einzige am Samstag während eines Heimreisewochenendes zum Abendessen. Letzte Details wurden besprochen, denn am nächsten Tag ging es los. Gemeinsam mit einer Abschlussklasse aus Schweinfurt fuhren wir früh morgens Richtung Haarlingen in den Niederlanden. Am späten Nachmittag kamen wir an und besichtigten erstmal unser eigenes Schiff: Die Kooh-i-Noor. Eine kleine Einweisung unseres Skippers folgte. Erst am nächsten Tag stachen wir in See und fuhren mit lautem Gebrüll aus dem Hafen aus. Wider unsere Erwartungen stellte sich das Segeln als sehr entspannend heraus, da wir, abgesehen vom Hissen des Segels, kaum etwas tun mussten. Einem Tag des Sonnenbadens und der Brettspiele folgte das Ankern bei Vlieland, einer kleinen Insel. Baden, ein kleiner Einkauf und das Erkunden der Insel folgte. Abends bekochte eine kleine Gruppe der Promo uns. Der folgende Tag verlief ähnlich. Entspannen und tratschen mit Lehrern stand auf dem Tagesprogramm. Abends ein erneuter Halt auf der nächsten Insel. Eine Fahrradtour und abendliches Werwolf spielen ließen nicht auf sich warten. Gemeinsam lachten wir, vertrieben uns die Zeit, beobachteten Robben und bräunten uns. Naja, die ein oder anderen holten sich auch einen Sonnenbrand. An unserem vorletzten Tag besegelten wir das legendäre Ijsselmeer. Vom Schiff aus sprangen wir ins Wasser, kletterten wieder hinein, nur um erneut wagemutig von weiter oben zu springen. Den darauffolgenden Tag verbrachten wir nur zum Teil auf dem Schiff, räumten es auf, packten und kamen wieder in Haarlingen an, wo wir noch ein letztes Mal aßen. Wehmütig stiegen wir in den Bus und kamen spät in der Nacht wieder am Semi an.

Luise Summann (Promo 17/21)


Berlinfahrt 2018

Es ist der 21. Juli 2018.

Wir befinden uns gerade mit Frau Heinzelmann und Herrn Mahler im Zug auf dem Heimweg von Berlin.

Im Moment sind alle sehr erschöpft, schlafen, essen oder schauen Serien: eine Beschreibung unserer Klasse, die sehr gut auf uns zutrifft.

Fünf Tage zuvor, am Montag den 16. Juli, sind wir in unserer unglaublichen Unterkunft im Kreuzberg in dem Tagungshaus „Alte Feuerwache“ angekommen. Es war, zum Glück, kein typisches „Feeling“ einer Jugendherberge; im Gegenteil es hat uns das Gefühl einer großen WG vermittelt.

Als unsere Herberge erkundet wurde, hatten wir Freizeit – gut, wir suchten uns Essen und haben die ersten Eindrücke von Berlin auf uns wirken lassen, was beeindrucken war.

Die „Alte Feuerwache“ hat uns jeden Tag ein Frühstück zur Verfügung gestellt, für die restlichen Mahlzeiten waren wir selbst zuständig. Um unserer Küche in der WG auszunutzen, kochten wir am Donnerstagabend alle gemeinsam Pasta.

Uns wurde eine sehr große Vielfalt an Kultur, Kunst und Freiheit geboten. Damit es nicht allzu lange wird, eine kurze Zusammenfassung der Highlights: Das Stasi-Gefängnis in Hohenschönhausen wurde uns von einem Zeitzeugen näher gebracht. Die Führung wurde durch seine Erfahrung zu etwas Besonderem, Lebendigem und Emotionalem. Um unser Geschichtswissen aufzubessern und die vergangene Zeit besser nachvollziehen zu können, besuchten wir die Gedenkstätte des deutschen Widerstands. Ein Besuch im Bundestag und der Eastside Gallery darf natürlich auch nicht fehlen.

Um Berlin noch etwas besser kennenzulernen, hatten wir die Möglichkeit selbständig die Stadt zu erkunden, wie zum Beispiel die Museumsinsel (natürlich nur in 3er Gruppen).

Auch, wenn es nur ein Kurztrip war, ist es eine unvergessliche Klassenfahrt gewesen. Wir haben nicht nur ein enorm großes Wissen über die Geschichte unseres Landes gewonnen, sondern auch unsere Gemeinschaft wurde durch diese Reise gestärkt.

Selina Lehrer (Promo 16/20)


Griechenlandfahrt 2018

06.05.18

Die verzweifelten Versuche noch ein paar Minuten Schlaf vor der Fahrt einzufangen, scheitert bei den meisten kläglich. Euphorisch warten wir also schon alle, bis die Uhr endlich viertel nach 1 schlägt und wir unser Gepäck im Bus verstauen können. Viele Stunden passiert nun nicht mehr, als dass ein ständiger Wechsel der unmöglichsten Schlafpositionen stattfindet, bis wir gegen 15 Uhr in Ancona ankamen. Wir reckten unsere Glieder, glücklich über die Aussicht nun endlich auf die Fähre zu dürfen, auf der man sich frei bewegen kann. Die Nachricht, dass die Fähre aber mehrere Stunden Verspätung hatte, erschüttert uns wenig, denn so können wir unsere Italienisch-Kenntnisse an der Eisdiele zur Schau stellen. Außerdem durften wir die Urlaubsluft der buntbehangenen Straßen der Stadt schnuppern. Die Gemeinschaftskabine, die uns zugewiesen wird, ist stickig und heiß und die Aussicht auf die Nacht eher mau. Wir genießen den Sonnenuntergang an Deck, noch bevor wir um 21 Uhr (nach griechischer Zeit) endlich den Hafen verlassen und den Rest des Abends mit Picknick, "Wer bin ich?" oder anderem im Wind verbringen.

07.05.18

Nach einer unterschiedlich erholsamen Nacht auf der Fähre, entweder im stickigen Raum auf Pullmannsitzen oder auf dem windigen und später regnerischen Deck, frühstücken wir in kleinen Gruppen an Deck, bei Wind und Sonnenschein, wo wir uns noch mehrere Stunden die Zeit mit Spielen, Fotos und Gesprächen vertreiben, bis wir endlich unsere Reise wieder mit dem Bus fortsetzen können. Diesmal in der dringenden Hoffnung, Dodona (δοδονη) noch rechtzeitig zu erreichen, was, zur Freude aller, möglich gewesen ist. So erkunden wir die erste Ausgrabungsstätte auf griechischen Grund und bewundern nebenan die bergige Landschaft. Die Ankunft im Hotel erfolgt eine Stunde vor dem Abendessen (19:00 Uhr), sodass jeder noch die lang ersehnte Dusche im Anspruch nehmen kann. Der zweite Tag unserer großen Reise klingt gemütlich und mit Dankbarkeit über ein richtiges Bett aus.

08.05.18

Nach der ersten komfortablen Nacht in Kalambaka, stärken wir uns beim Frühstück mit Oliven und Kaffee (und möglicherweise auch anderen Leckereien), sodass all unsere Kräfte für den Gang zum Supermarkt mobilisiert wurden. Mit ausreichend Proviant ausgerüstet, erklimmen wir zunächst mit dem Bus, dann aber auch zu Fuß, zwei, der auf atemberaubenden Felsen thronenden Meteoraklöster. Im Inneren beider Klöster, bieten sich uns beeindruckende traditionelle Ikonen dar und der Ausblick von oben läd viele von uns zum Fotografieren ein. Um schöne Fotos und einen Wissensschatz reicher, begeben wir uns wieder auf festen, irdischen Boden- dem Ruf des Fetakäses folgend. Auf dem Weg nach Delphi, wo wir gegen Abend eintreffen sollen, machen wir Halt bei den Thermopylen (übersetzt "Heiße Tore"). Diese stellten während des Perserkrieges eine für die Griechen hoffnungsvolle geographische Engstelle dar, die doch schließlich vom deutlich größeren Heer der Perser taktisch umgangen wurde. Die Griechen waren eingekesselt und lediglich zwei griechische Soldaten überlebten die Schlacht. Am Ort des Geschehens von Herrn Utz und Herrn Tyllios zitiert, lässt sich Herodots Geschichte sehr schön vor Augen führen. Gespannt auf den nächsten Tag erreichten wir in strömendem Regen unser Hotel in Delphi. Wer weiß, was das Orakel uns damit hatte sagen wollen...

09.05.18

Zeitknapp beginnt der Tag im Hotel Acropole in Delphi, als wir uns um 7:15 Uhr zum Frühstück und um 8:15 Uhr schon wieder zur Abfahrt treffen. Schnell fährt uns Holger (unser Busfahrer) zur Ausgrabungsstätte in Delphi, die gegen alle Erwartungen einen idyllischen Ausblick in die Pampa bietet - wunderschön. So sehen wir uns das griechische Facebook der Antike an (Inschriften auf Steinen, die Gesetze beinhalteten) und dessen naheliegendes Museum. Als nächstes fährt Holger uns zum Amphiareion in Oropos und wir haben noch ganze 15 Minuten, um uns dessen prägende Geschichte anzuhören, wonach wir den Weg ins Athener Ghetto beschreiten. Angekommen, planschen wir im Pool der Dachterrasse, genießen die Skyline und bringen den Abend mit Plaudereien und Spielen zu. Wir freuen uns, morgen einen zweiten Abend so delikat verköstigt zu werden!

10.05. 18

Heute steht die Acropolis und das Acropolis Museum auf dem Plan. Um zur Acropolis zu kommen, steigen wir das erste Mal nach einem Riesen-Frühstück in die griechische Metro. Nach dieser Attraktion kommen wir zur eigentlichen Attraktion, der Acropolis. Um auf diese zu gelangen, müssen wir uns erst einmal durch eine Riesen-Menschenmasse wühlen. Aber es lohnt sich. Der Ausblick über die Dächer von Athen ist unglaublich, aber auch die Gebäude wie zum Beispiel das Parthenon. Nach dem Besuch im Acropolis Museum, kann ich mir fast vorstellen, wie prunkvoll es damals gewesen war mit den bunten Statuen und all den Bauten. Nach diesem eindrucksvollen Vor- und Nachmittag fahren wir zurück ins Hotel zu einem verfrühten Abendessen, um dann an den Kap Sounion zu fahren. Es ist eine anderthalbstündige Fährt, aber der Ausblick ist atemberaubend mit den Poseidontempel und dem Sonnenuntergang über dem Meer. Ein wunderschöner Abschluss.

11.05. 18

Der Tag weckt uns, noch bevor wir genug Erholung hatten, viel zu früh auf. Wir betrachten das Akropolismuseum, in dem wir von unserem zur Ruhe gesetzten Archäologen Tyllios, Insider-Wissen über Figuren, das Leben in Athen und Bestattungsrituale erfahren.  Besonders letzteres ziehen mich in ihren Bann. Losgelöst davon beschreiten wir die Agora, den Mittelpunkt der Kommunikation der Antike. Beeindruckend, wie das antike Athen auf funktionierende Kommunikation ausgerichtet war und wie wenig davon im 21. Jahrhundert noch übrig zu sein scheint. Es ist der erste Mittag, den wir frei verbringen dürfen und wir nutzen ihn, um griechisches Essen zu genießen, Souvenirs zu kaufen und in verschiedene Künstlerviertel oder auf kleinen Straßen zu flanieren. Es ist schön, wie zunehmend die Grüppchen aufbrechen und es tut uns allen gut, frischen Wind zu schnuppern und unsere Conpromotionalen auch in anderem Umfeld zu erleben. Mit Eindrücken des Tages geradezu vollgestopft, versuche ich mit den Yoga AG-lern, unter der Leitung Frau Schöns, durch Verbiegungen und Verkrümmungen den Kopf frei zu bekommen, was zumindest für eine kurze Zeit funktioniert. Das Yoga auf der Dachterrasse im Anblick der Akropolis und der Skyline Athens spiegelt wider, wie sich viele von uns fühlen - erleuchtet, aber heruntergekommen (dennoch mit einem unglaublichen Charm).  Die müde Stadt, die niemals schläft, wird von uns früh allein gelassen, denn wir alle brauchen jedes Fünkchen Kraft für den nächsten Tag.

12.05.18

Nach einem letzten Gang zum phänomenalen Bäcker in Athen, geht unsere Reise weiter, diesmal nach Tolo, an das ersehnte Meer. Unser erster Halt führte uns nach Eleusis. In dem antiken religiösen Zentrum, fanden jährlich die eleusischen Mysterien statt. Die Riten kreisten um die trauernde Demeter, die ihre Tochter Persephone jedes Jahr für sechs Monate dem Gott der Unterwelt, Hades, überlassen musste. Es ist interessant, dass der eigentlich pessimistische Blick auf das Jenseits die Menschen damals hoffnungsvoller werden lässt (und damit auch näher an unserer protestantischen Sicht ist). Auf der Ausgrabungsstätte könnte man richtig nahe an die alten Gebäudereste herantreten, trotzdem gilt natürlich: "respect the place" (nicht klettern, Vesper...). Insgesamt war es schön, nach den eher anstrengenden Tagen in der Großstadt mal wieder einen nicht von Touris befallenen Ort zu kommen. Nach einer kurzen Fahrt kommen wir nach Isthmus, an den Kanal von Korinth. Diese Verbindung (Wasserstraße) ermöglichte den Pelepones zu durchqueren und brachte Korinth, durch den Handelsverkehr per Schiff, Wohlstand. Wir sehen gespannt ein paar Bungee Jumpern beim freien Fall zu und hören danach auch über Paulus Besuche in Korinth. Paulus war ja ein Missionar, der auch zu den heidnischen Glaubenden sprach und eine Gemeinde in Korinth gründete, zu der er auch Briefe, die wir aus der Bibel kennen, schickte. Über Korinth zu hören, war sehr cool. Den Rest des Tages verbringen wir in Toll am Strand in der Sonne. Für einige ist der Sieg des VfB noch das I-Tüpfelchen des Tages, für andere rundete das Schauen des ESC den Tag ab.

13.05.18

Nach einem stärkenden Frühstück hier in Tolo, machen wir uns um 9:00 Uhr auf den Weg nach Mykene, um dort die Akropolis zu besichtigen. Dieser Ort ist für manche, die am Theater des letzten Jahres mitgewirkt hatten, der wohl spektakulärste Ort unserer Reise, da dort der Schauplatz des Schauspiels Elektra war. Wir betreten diesen sagenumwobenen Ort durch ein gigantisches Tor, auf dessen Türsturz zwei große Löwen abgebildet sind (daher der Name Löwentor). Als wir oben sind, bietet sich uns ein wunderschöner Ausblick über die ganze Ebene. Anschließend machen wir uns auf den Weg ins Schatz-Haus von Mykene, die wohl größte und besterhaltendste Kuppel der Antike, in dessen Raum wir das Lied "Freedom is coming" zu singen beginnen. Nach diesen Eindrücken machen wir uns auf den Weg nach Epidauros. Dort werden wir gepackt von der atemberaubenden Größe des Steintheaters. Wenn man unten auf die Thymele (ein Stein in der Mitte) eine Münze fallen lässt, kann man es ganz oben noch deutlich hören. Was beachtlich ist, da das Theater Platz für 12000 Menschen bietet. Als ich unten auf der Orchestra spreche, wird mir sogar schwindelig, da es sich anfühlte, als kreiste meine Stimme um mich. Wir schauen uns außerdem das Stadion von Epidauros an. Den Abend können wir frei gestalten, und so finden gute Gespräche und entspannte Spaziergänge am Strand statt.

14.05.18

Am 14.05. verbringen wir einen äußerst entspannten. Wir können länger schlafen und somit auf später frühstücken, da wir den größten Teil des Tages frei haben. Diese Ruhe, die der Tag mit sich bringt, haben wir nach all den vollen Tagen und langen Busfahrten nötig und wir alle können die Freiheit in vollen Zügen genießen. Den Morgen und den Mittag verbringen die meisten von uns am Strand. Eine Gruppe von Mädchen ergreift die Chance Yoga im Sand zu machen, wobei sie feststellen müsse, dass die Hitze kaum zuträglich für das Wohlbefinden ist. Dennoch scheinen sie ihre innere Mitte durch Frau Schöns gekonnte Anleitung, gefunden zu haben. Um die Mittagsessenszeit geht es dann zum Restaurant Pita essen und dann wieder an den Strand oder auch zum hoteleigenen Pool. Um 15 Uhr fahren wir nach Nafplio, um uns dort die Stadt anzuschauen und den Nachmittag ausklingen zu lassen.

Nelly Keller (Promo 15/19)